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Indien verschärft Regeln für KI – im Kampf gegen Deepfakes

Ashwini Vaishnaw addresses press conference on GST Bachat Utsav 2025 in New Delhi New Delhi, Oct 18
IT-Minister Ashwini Vaishnaw bei einem früheren Auftritt.Bild: imago-images.de

Indien verschärft Regeln für KI – im Kampf gegen Deepfakes

Die indische Regierung hat neue Vorschriften für eine bessere Kontrolle von generativer KI eingeführt. Damit will die Regierung die Verbreitung von Falschinformationen und manipulierten Videos eindämmen.
23.10.2025, 09:1223.10.2025, 15:41

Das Land mit der grössten Bevölkerung der Welt will mit strengen und umfassenden KI-Regeln die Zunahme von Falschinformationen und Deepfake-Videos bekämpfen, teilte das indische Informations- und Technologieministerium am Mittwochabend mit. Es gebe einen zunehmenden Missbrauch von Technologien, die zur Erstellung digitaler Medien verwendet werden.

Zur Umsetzung der KI-Regeln hat die Regierung ein Online-Portal namens Sahyog («Zusammenarbeit») geschaffen, über das Behörden Mitteilungen automatisch an Plattformen wie X oder Facebook senden können.

Die neuen Bestimmungen sollen eine rechtliche Grundlage für Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit und Verantwortung bei KI-generierten Inhalten schaffen. Zudem werden die Pflichten für die Betreiber von Social-Media-Plattformen und anderen Diensten verschärft, um bei der Kontrolle von Inhalten stärker hinzuschauen.

Zustrom an KI-Firmen

Das Ministerium begründete die Massnahmen mit dem «zunehmenden und missbräuchlichen Einsatz» von KI zur Herstellung gefälschter Inhalte. Jüngste Fälle von täuschend echten Audio- und Video-Fälschungen hätten gezeigt, wie leicht KI-Technologien zur Verbreitung von Falschinformationen, zur Rufschädigung, zur Manipulation von Wahlen oder zu Betrugsversuchen genutzt werden könnten.

Rund 900 Millionen Inderinnen und Inder nutzen laut Branchenschätzungen regelmässig das Internet – privat oder beruflich. Damit hat Indien zwar weniger User als China, ist aber offener für amerikanische Tech-Konzerne.

Eine weltweite Zusammenstellung von Online-Berichten über sexuellen Kindesmissbrauch (CSAM) ergab im Jahr 2020, dass die meisten dieser illegalen Inhalte aus Indien stammten. Über das oben erwähnte Sahyog-Portal können auch sie gemeldet werden. Bei der automatisierten Verarbeitung wird ebenfalls auf KI gesetzt.

Indien zieht derzeit viele internationale KI-Unternehmen an. Die US-Firma Anthropic will dort bald ein Büro eröffnen, OpenAI plant eine Vertretung bis Ende des Jahres, und Perplexity AI ist bereits eine Partnerschaft mit dem indischen Telekomriesen Airtel eingegangen.

(sda/awp/afp)

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